Der geplante Bau des Rewe-Logistikzentrums hat weitreichende Folgen für Wölfersheim. Obwohl es gute Argumente dafür, aber auch gute Argumente dagegen gibt, wurden diese nicht öffentlich diskutiert und gegenübergestellt. Über das Rewe-Projekt wurde unmittelbar im Anschluss an eine Informationsveranstaltung durch Rewe und das Planungsbüro in der Gemeindevertretung abgestimmt. Die Gemeindevertreter hatten somit keine Chance sich anderweitig zu informieren und eine Meinung zu bilden. Eine erneute Abstimmung zu dem Projekt würde heute wohl nicht mehr so eindeutig ausgehen. Auch wenn das Vorgehen formal korrekt war, halten wir es für fragwürdig, ein Projekt dieser Größenordnung in dieser Weise anzugehen. Das Vorhaben hätte von Anfang an breiter diskutiert werden müssen. Den Vorschlag eines öffentlichen Diskussionsforums, der kürzlich von Thomas Küchenmeister gemacht wurde, halten wir daher für einen guten Weg.
Weiterhin ist ständig von einer kleinen Minderheit die Rede, die dem Bau des Rewe-Logistikzentrums kritisch gegenübersteht. Worauf sich diese Annahme stützt ist fraglich. Unsere Wahrnehmung ist eine andere. Filterblasen existieren nicht nur in den sozialen Medien, sondern auch außerhalb dieser. Niemand kann aktuell sagen, welche Meinung die Wölfersheimer mehrheitlich vertreten. Unabhängig von der Motivation der Wölfersheimer Grünen stellt die von diesen vorgeschlagene Bürgerbefragung (kein Bürgerentscheid) eine Möglichkeit dar, in der Sache ein Meinungsbild einzuholen. Insbesondere da sich die ohnehin im März stattfindenden Wahlen dafür tatsächlich anbieten, sollte das eigentlich im Interesse aller Beteiligten sein. Auch wenn ein Ergebnis rechtlich nicht bindend wäre, so hätte es doch einen richtungsweisenden Charakter für das weitere Vorgehen. Sollte doch der Bürgerwille ausschlaggebend für das Handeln von Mandatsträgern sein.